Früher war ich Skater, aber jetzt habe ich eine Umschulung zum Psychotherapeuten gemacht. (Nein, natürlich nicht.)
„Mit dem geplanten Projekt “Skaten statt Ritalin” will Skate-Aid Odenwald nun einen nächsten Schritt für den Verein einleiten und sich auf die Behandlung von Kindern mit ADHS und anderen sogenannten hyperkinetischen Störungen konzentrieren.“
Unfassbar, was für ein Quatsch da steht! Der #hessenschau-Journalist legt gleich zu Beginn richtig los und erklärt die neurodivergenten Kinder zu Kranken:
„Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivität sind die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen.“
Weiter geht’s mit:
„Skaten hilft, den Fokus zu halten“
Leute mit #ADHS können sich sehr gut fokussieren, nur nicht unbedingt auf das, was andere ihnen vorschreiben. Schon mal versucht, jemanden mit ADHS in einer Phase des #Hyperfokus anzusprechen?
Bahnbrechende Erkenntnisse hat der Artikel auch zu liefern:
„Demnach verbessere Skaten die motorischen, kognitiven und emotionalen Fähigkeiten bei Kindern mit ADHS.“
Die finden echt alles raus! Alles! Nur was hat das mit ADHS zu tun? Alle Kinder entwickeln durch Sport diese Fähigkeiten weiter.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich finde es super, wenn Kinder Sport machen, eine Sache üben, darin besser werden und dadurch Erfolgserlebnisse haben. Aber ich finde es verantwortungslos den Kindern gegenüber, wenn man ihnen erzählt, ihr ADHS könne durch Skaten irgendwie verschwinden oder „besser werden“.
Die Zitate der Kinder sind traurig. Wenn sie schon als Kinder „wissen“, dass sie sich „falsch“ benehmen, nur weil sie sich beim Sitzen bewegen (müssen), merkt man, wie stark sie schon in so jungen Jahren durch ihre Sozialisation geschädigt wurden.
https://www.hessenschau.de/panorama/adhs-therapie-auf-dem-board-skaten-statt-ritalin-soll-aufmerksamkeit-von-kindern-schaerfen-v1,skaten-statt-ritalin-100.html