Das Austrocknen des Aralsees hat tiefreichende geologische Folgen
Der #Aralsee in #Zentralasien war bis in die späten 1950er-Jahre der viertgrößte #Salzsee der Welt. Doch nachdem die Flüsse, die ihn speisten, für die #Bewässerung übernutzt worden waren, schrumpfte die Fläche des Sees zwischen 1960 und 2018 um schätzungsweise 90 Prozent. Das Austrocknen weiter Teile des Sees gilt als eine der größten #Umweltkatastrophe'n des 20. Jahrhunderts und führte dazu, dass sich die Gegend anhob, weil das Wasser verschwand.
Mithilfe von Simulationen ermittelten die Forschenden, dass sich die beobachteten Hebungen am besten dadurch erklären lassen, dass sich durch das Wegfallen des Gewichts des Sees das Gestein im oberen Erdmantel bewegt. Und zwar in einer Tiefe von etwa 150 Kilometern, wo sich das Gestein wie eine extrem zähflüssige Masse verhält. Dieses Gestein wurde zuvor durch das Gewicht des Wassers im See verdrängt.
Teng Wang und seine Kollegen schätzen, dass das Gestein nun mit einer Geschwindigkeit von bis zu einigen Zentimetern pro Jahr an die Stelle zurückfließt, an der es sich vor der Existenz des Sees befand. Dieser unterirdische Fließprozess, der vergleichbar ist mit der Geschwindigkeit tektonischer Plattenbewegungen, werde noch viele Jahrzehnte lang anhalten, vermuten die Forschenden.
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