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Bodo Menke

“Keine Kartenzahlung!” auf dem Aufsteller vor dem Restaurant. Auf dem angeforderten Bewirtungsbeleg steht “TSE-System ausgefallen”.

Habe es satt mitanzusehen, wie solche Zeitgenossen selbst entscheiden, wieviele Steuern sie zahlen & wie mein Geld durch sie in einen Schwarzgeldstrom mündet - auf Kosten der Allgemeinheit & zum Nachteil digitaler Zahlungsabläufe.

Egal wie häufig die Betriebsprüfungen in der Gastro derzeit sind, ich bin für eine Verzehnfachung.

Eine möglicherweise unpopuläre Meinung: Bin für eine Gastronomie mit realen Kosten & realen Preisen:

- Kein Schwarzgeld mehr. Jeder Euro wird versteuert.
- Damit auch keine schwarz bezahlten Arbeitskräfte mehr - alle angemeldet, voll sozialversicherungsbeschäftigt
- Digitale Bezahlung & digitaler Beleg

Klar wird es dann teurer. Aber was ist besser? Eine Branche, die nur überlebt, in dem sie das System tweakt oder eine, die respektiert wird?
Mir geht jedenfalls der Respekt langsam verloren.

Es gibt Schätzungen:
Die Länder NRW & RP schätzen, dass bis zu 10Mrd. EUR p.a. hinterzogen werden. Der Bundesrechnungshof hält das für plausibel (wiwo.de/politik/deutschland/bu).
Wenn ich einen durchschnittlichen Steuersatz von 20% ansetze, entspricht das einem Umsatz von 50Mrd. EUR. In 2022 hatte die Gastronomie einen gemeldeten Umsatz von 67Mrd (de.statista.com/statistik/date). Damit würde ca. 40% des Gesamtumsatzes der Gastronomie in Deutschland an der Steuer vorbeigeschleust.
@speisekarte

Wirtschaftswoche · Bundesfinanzhof knöpft sich Kassenbetrug in Gastronomie vorVon Christian Ramthun

@bodomenke aber bevor der Gastwirt geprüft wird, bitte erstmal, wie eigentlich vorgesehen, regelmäßige Prüfungen von Einkommensmillionären. Nein - das ist kein Neid. Nur Effizienz!

@WarpinWolf Ja, Steuergerechtigkeit. Flächendeckend.

@bodomenke Haben wir schonmal so ähnlich diskutiert, aber zur Sicherheit. noch mal: Deinen impliziten Generalverdacht gegen sämtliche Gastronomen teile ich weiterhin nicht. Wenn du unehrliche Gastronomen kennst, solltest du deren Betriebe einfach meiden, dann verschwinden die ganz von alleine …

@speisekarte Ich verdächtige nicht sämtliche Gastronomen, sondern die, bei denen es durch die eingangs beschrieben Beobachtungen sehr nahe liegt, dass sie kreative Buchführung praktizieren.

Nach meinen sicherlich nicht repräsentativen Erfahrungen sind das vielleicht 20 bis 30%. Also immer noch die Minderheit, aber ausreichend viele, um die Branche in Verruf zu bringen.

Edit: Ich melde die nicht, da ich kein Denunziant bin. Ich wünsche mir einfach mehr Prüfungen.

@bodomenke
Eher allgemein: eine funktionierende Steuerfahndung ist ein Standortnachteil. Leider kein Witz. 🤷‍♂️
@speisekarte

@bodomenke Dann interessiert mich eine repräsentative Statistik. Denn meinem persönlicher Eindruck nach liegen die schwarzen Schafe eher bei <1%.

@speisekarte Ja, das würde mich auch interessieren, aber die offiziellen Zahlen dürften nicht viel Wert sein, da

„[…] Großbetriebe lückenlos geprüft werden, erfolgen Betriebsprüfungen bei Klein- und Mittelbetrieben in einem durchschnittlichen Abstand von 11 und 21 Jahren.“

Quelle: gastronomierecht-anwalt.de/bet

gastronomierecht-anwalt.de · Betriebsprüfung in der Gastronomie - gastronomierecht-anwalt.deBetriebsprüfung durch das Finanzamt in der Gastronomie und im Gastgewerbe. Richtiges Verhalten bei Außenprüfungen durch das FInanzamt.

@bodomenke
Und dann bitte noch das Personal ordentlich bezahlen, sodass sie nicht auf Trinkgelder angewiesen sind.

@bodomenke @speisekarte Habe ich erst zu Hause gesehen: Aufdruck "INFODRUCK" auf der Restaurantrechnung, habe aber mit Karte gezahlt. Ist das üblich, quasi als Kundenkopie oder verdächtig? (edit: Steuernummer unkenntlich gemacht)

@madfish @speisekarte Das ist mal in keinem Fall eine Rechnung. Eine Buchung hat damit nicht stattgefunden. Ob und was dann schlussendlich verbucht wurde, weiß nur das Restaurant.

@bodomenke @speisekarte Hmm 🤔 ich hatte sowas befürchtet. Werde da in Zukunft mal drauf achten. Danke für die Rückmeldung.

@bodomenke
Der SPIEGEL schreibt über eine polizeiliche Ermittlung zu dieser Thematik: spiegel.de/wirtschaft/kassenbe
Das ist schon krass, mit welchem Sachverstand und welcher krimineller Energie die Steuerhinterziehung organisiert und umgesetzt wird.

Aber Lob an dich, Herr Menke, wieder mal Finger am Puls der Zeit gehabt. Und ich zahle auch nur noch in Ausnahmefällen bar. Nicht, weil mir das deutsche Staatswesen und dessen Steuereinnahmen so am Herz liegen, nein: weil ich mich nicht zum Arsch von den Restaurant- und anderen Besitzern machen lassen will. Ich laufe zu Bank, hebe Geld ab, gebe es ihnen, die laufen zur Bank und zahlen es ein?
So als Kreislauf?
Hallo?

Hier übrigens der Link zur gehackten Seite ohne paywall archive.today/CRXwh (nicht, dass es wieder weint, gell @Trojaner 😉😁👋)

DER SPIEGEL · Kassenmanipulation per iPhone-App: So funktioniert die Steuerhinterziehung im RestaurantVon Torsten Kleinz